Stoma
Behandlungsziel
Neben der Optimierung der Stomaversorgung und der Behandlung von Stomakomplikationen ist uns sehr wichtig, Sie in der der korrekten und selbstständigen Stomaversorgung anzuleiten. Unser Therapiekonzept und die therapiebegleitenden Angebote sollen Ihnen darüber hinaus helfen, auch mit den psychischen und psychosozialen Belastungen Ihrer neuen Lebenssituation gut zurecht zu kommen. Ziel unserer ganzheitlichen Behandlung ist es, Ihnen die Bewältigung der praktischen Probleme des Alltags zu ermöglichen, sowie ein Höchstmaß an Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu erhalten.
Behandlungskonzept
Aus der langjährigen Erfahrung in der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit einem Stoma haben wir folgenden Therapiestandard für unsere Einrichtung entwickelt:
- Anamnese
- Klärung der Grunderkrankung und Erstversorgung
- Kenntnisstand über Stomaversorgung klären: Wir sprechen mit Ihnen über bisher verwendete Stomaversorgungssysteme und dabei eventuell aufgetretene Probleme wie zum Beispiel nicht ausreichender Halt oder Hautreizungen
- Akzeptanz oder Ablehnung des Stomas, sonstige psychische Problemsituationen hinsichtlich des Stomas (z. B. in der Partnerschaft)
- Erster Stomabetreuungstermin
- Wie ist die bisherige Stomaversorgung angebracht? Wie geht die Patientin oder der Patient mit der Stomaversorgung um? Wenn möglich demonstrieren Sie die Abnahme und Anbringung der Versorgung.
- Schriftlicher Befund, Fotodokumentation, Ausmessung des Stomas, Erläuterung von bisherigen Fehlern oder Zusammenhängen von Problemsituationen
- Einschätzung, ob die bisherige Versorgung beibehalten werden kann oder ob Veränderungen erforderlich sind.
- Falls erforderlich Abklärung zur Miteinbeziehung von Angehörigen, der Lebenspartnerin oder des Lebenspartners in die Stomaversorgung.
- Definition des Rehabilitationszieles
Therapieverlauf
- Regelmäßige Stomabetreungstermine
- Wöchentliche Stomasprechstunde (Einzelgespräch)
- Bei Problemen mit den verwendeten Stomasystemen bieten wir alternative Versorgungssysteme zur Erprobung an.
- Schulung hinsichtlich Stomaversorgungsproblemen. Falls erforderlich, Ausstattung der Patientin oder des Patienten mit Hilfsmaterialen, wie zum Beispiel Schneidegerät zur korrekten Herstellung der Öffnungsfläche in der Basisplatte.
- Abklärung der Möglichkeit zur Irrigationsbehandlung bei Kolostoma und bei Indikation sowie Bereitschaft der Patientin oder des Patienten dazu.
- Schulung der Patientin oder des Patienten und Beginn der Irrigationsbehandlung unter Aufsicht.
Therapiebegleitende Maßnahmen
- „Gesprächskreis Stoma” unter Leitung einer Psychologin
- Möglichkeit zur Teilnahme am „Tumorgesprächskreis“
Maßnahmen vor Entlassung
- Verordnung einer Bauchbandage (Stomabandage)
- Festlegung bzw. Anregung zu weiterhin erforderlichen Maßnahmen (zum Beispiel nochmalige chirurgische Revision oder Verordnung einer Bauchbinde durch den Arzt)
- Einleitung beziehungsweise Organisation einer Stomabetreuung oder Unterstützung bei der Stomaversorgung durch einen ambulanten Stomabetreuungsdienst am Heimatort, falls erforderlich.
- Überleitungsbogen für weiterbetreuende Stomaversorgende
- Stomaversorgungspass
- Informationsmaterial
Vorbereitung auf die Zeit nach der Reha
- Information, wo Patientinnen und Patienten Hilfe und Unterstützung erhalten, wenn zu Hause Probleme mit der Versorgung auftreten.
- Eventuell Hinweise für die Ärztin oder den Arzt, wenn in Zusammenhang mit dem Stoma psychotherapeutische Betreuung erforderlich sein könnte.
- Einleitung einer Berufsberatung, wenn erkennbar wird, dass bei der zukünftigen Berufsausübung Probleme mit dem Stoma auftreten könnten.