Rössle-Geschichte

Das Gestern im Heute entdecken

Der Schwarzwald ist ein Naturpark, dessen Idylle begeistert und Erholungswert hat. Heute zumindest. Lange war er jedoch ein undurchdringliches Waldgebiet, das noch im 18. Jahrhundert als „Einöde“ beschrieben wurde, als „schrecklich kalt, voll von schroffen Felsen, von engen Schluchten gekrümmt und bewohnt von wilden Tieren.“ Damals gehörte der Schwarzwald mehr den Bären und Wölfen, als dem Menschen. Besonders in den strengen Wintern war eine Überquerung des Höchenschwander Berges ein Wagnis. Wer das Rössle erreichte, hatte den gefährlichsten Teil des Weges bewältigt.

 

Eine Architektur in der alles und jeder Schutz findet

Bis heute überrascht und beeindruckt die Größe des Gebäudes. Es ist die historisch typische Architektur des „Einhauses“, in der sich alle Bestandteile eines Anwesens in einem einzigen Haus vereinen – Wohnungen der Familie, Knechte und Magde, Ställe, Lagerräume und Heuböden oder -schober.

Im Rössle war dank seiner Größe immer genug Platz für müde Reisende und zahlreiche Aktivitäten.

 

Hier ging die Post ab – auch im wahrsten Sinne des Wortes

Von 1870 – 1916 beherbergte das Rössle eine Posthalterei mit Pferde-Umspannstation. Damals, vor der weiten Verbreitung von Telefon, TV und Radio waren es die Postkutschen, die für die wichtigen Verbindungen sorgten. Sie transportierten neben der Post auch Neuigkeiten und Reisende über unwegsame Strecken. An Versorgungsstationen wie dem Rössle wurden die erschöpften Pferde ausgewechselt und – sofern es keine Kutsche der Extrapost war – die Reisenden und der Kutscher übernachteten hier.

Lange besaß das Rössle zudem eine eigene Brauerei, mit deren Erzeugnissen sich die Reisenden zusätzlich stärken könnten.

 

Sind bis heute im Gespräch: die Wirtsleute des Rössles

Einige der früheren Wirtleute des Rössles sind in Höchenschwand legendär. So zum Beispiel der Rössle-Wirt Max Ebner, der sowohl für seine Klugheit als auch für seinen Unternehmergeist bekannt war. Oder Alfred Ebner, den die meisten Höchenschwander „Fredi“ nannten und zu dessen Verwandtschaft die Familie Porten gehörte. Ab 1962 führt er das Rössle 40 Jahre lang und lebt nun in zahlreichen Anekdoten weiter.